Long Tail-Suchanfragen besser verstehen und relevantere Ergebnisse präsentieren ¬ das ist das Ziel von BERT. Seit fünf Jahren ist es das größte Update des Algorithmus und beeinflusst jede zehnte Suchanfrage. Bisher gilt es aber nur in den USA. In Deutschland sind bislang lediglich die Feature Snippets betroffen: Wann BERT vollständig kommt, ist deshalb noch offen. Doch was ist BERT genau? Warum kommt das Update? Und ändert sich etwas für die SEO Optimierung?
BERT steht für „Bidirectional Encoder Representations from Transformers“ und will eins: die menschliche Sprache besser verstehen. Dabei verbessert BERT sein Sprachverständnis über ein selbstlernendes neuronales Netzwerk („Transformers“). Doch wie lernt BERT? Indem es Wörter im Kontext betrachtet; also was hinter und vor dem Suchwort steht („Bidirectional“). Trotzdem begreift BERT die Sprache nicht wie ein Mensch, sondern bildet sie nur nach für seine Zwecke. Auf dem Computer wird folglich die Sprache nur repräsentiert („Representations“).
Doch was heißt das genau für die SEO Optimierung? Google will die Suchanfrage besser verstehen, indem es Wörter als zusammenhängend betrachtet ¬ und nicht mehr Wort für Wort. Ein Beispiel: „Kann man Brötchen an der Tankstelle kaufen?“ Vor BERT würde Google nach Brötchen und Tankstelle suchen; also örtlich nach einer Bäckerei und der nächsten Tankstelle. Durch BERT steht jetzt die gesamte Frage im Mittelpunkt und damit die passende Antwort. Folglich liegt das Augenmerk nicht mehr nur auf den Keywords, sondern auch auf den kleinen Wörtern ¬ Präpositionen, Adjektiven, Verneinungen etc.
Doch was macht BERT so wichtig für Google? Der Grund liegt in den Suchanfragen selbst: Sie gleichen zunehmend der gesprochenen Sprache. Suchanfragen werden also menschlicher und nähern sich immer mehr einer normalen Kommunikation. Möglich macht dies die Entwicklung hin zur Voice Search ¬ in zwei Jahren sollen bis zu 50 Prozent der Anfragen mündlich sein. Doch auch die Einstellung der Nutzer ändert sich: Sie wollen sekundenschnelle Antworten auf komplexe Fragen. Dies ist nur mit Long Tail-Suchanfragen möglich ¬ sie bilden bereits 70 Prozent der Suchanfragen. BERT ist nun Googles Antwort auf diese Entwicklung.
Die kurze Antwort: Wer für Nutzer schreibt, hat nichts zu befürchten ¬ BERT möchte nur Suchanfragen besser verstehen. Dennoch gleicht er diese Anfragen mit den Webseiten ab und rankt sie dementsprechend. Das Ziel: die richtige Antwort finden, und das so schnell wie möglich. Nutzer wollen nicht unnötig scrollen, suchen oder nachlesen; sie wollen eine schnelle Lösung auf ihr Problem. Deshalb sollte man für diese Nutzer schreiben ¬ deutlich, klar und verständlich. Das Nachsehen hat, wer seine Texte mit ausgefallenen Keywords mästet und nur für den Algorithmus schreibt.
Trotzdem könnte BERT weniger Traffic auf eine Webseite leiten, auch wenn sie hochwertig ist und für die Nutzer geschrieben. Der Grund: Die gebotene Information stimmt nicht haargenau überein mit der Suche. Dies könnte aber auch einen positiven Effekt haben, nämlich „bessere“ Nutzer. Diese kommen nur, weil sie genau das suchen, was eine Seite bereitstellt ¬ und werden eher zu Kunden. Trotzdem ist dies noch Zukunftsmusik, weil BERT noch kein Startdatum für Deutschland hat. Wer hingegen weitere Information rundum SEO Optimierung sucht, findet hier viele, ausführliche Videos ¬ mit einer genauen Anleitung.
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